BORN RUFFIANS – Say it

„Schluck!“ würde Donald Duck jetzt sagen. „Say it“, das zweite Album von BORN RUFFIANS ist kein leichter Stoff und lässt einen erstmal ratlos auf die Boxen starren, denn was der schon recht schräge und exaltierte Sänger Luke LaLonde da mit seinen Jungs an verdrehten und verpeilt-verspielten Songs loslässt, muss erstmal niedergekämpft werden. Seinen jungen David Byrne hat LaLonde perfekt adaptiert, fehlt nur noch eine adäquate musikalische Ergänzung. Da setzen BORN RUFFIANS ganz auf die Kraft von minimalistischen Arrangements, sprödesten Garagenrocksounds und viel dynamischen Spielwitz. Wie gesagt, leicht machen sie’s einem nie, auch mal eben so’n bisschen abrocken, wenn’s zu anstrengend wird, ist nicht drin. Und so schubst einen die Band unmissverständlich mitten ins Geirre hinein. Ähnlich erging es mir mit dem Debüt der COLD WAR KIDS, dem man auch eine gewisse musikalisch Verwandtschaft zu „Say it“ attestieren darf. Gelegentlich funkelt die Gitarre auf wie bei den RED GUITARS („Retard canard“, „Higher & higher“), einer längste vergessenen Combo aus den späten 80ern. In „Come back“ gibt es sogar ein richtig schönes Bläserarrangement. Meist beschränken sie sich jedoch auf spröde kleine, abgehackte Gitarrenriffs. Keine Musik für jede Gelegenheit und doch gibt es Momente, wo man dem eigenartigen Reiz dieses Kammer-Art-Rocks erliegt. Es gibt aber auch Momente, wo dieses Album meinem Reiz, die Stopp-Taste zu drücken, unterliegt („What to say“, „Nova-leigh“, „Blood, the sun & water“). Nur konsequent, dass BORN RUFFIANS nach ihrer Reise durch ihre chaotische Musikwelt mit dem fast schon beschaulichen „At home now“ ein versöhnliches Ende per Handclapps servieren. Anspieltipps: „Oh man“, „Retard canard“, „The ballad of Moose Bruce“, „Higher & higher“.