Gefühlt ist es gerade einmal ein paar Monate her, dass MAFFAI ihr Debütalbum „Zen“ veröffentlicht haben. Objektiv betrachtet sind seitdem dann allerdings doch fast zwei Jahre vergangen, aber ist der Faktor Zeit während einer Pandemie nicht ohnehin relativ? Auf jeden Fall klingt „Shiver“ keineswegs wie übers Knie gebrochen, sondern man hört dem Album deutlich an, dass sich die Indie-/Postpunk-Band aus Franken Gedanken hinsichtlich einer Weiterentwicklung ihres Sounds gemacht hat. Im Vergleich zum Erstling klingt das neue Werk etwas weniger kratzig, im Gegenzug wurde der Synthie-Anteil etwas hochgefahren und räumt einerseits dem Pop-Anteil etwas mehr Platz ein, kitzelt zugleich aber auch die vorhandene Wave-Note etwas mehr hervor. In Stücken wie „Shinigami“ oder „Cornerkids“ fühle ich mich aufgrund der Kombination aus Sprechgesang und düsterer Atmosphäre sogar kurzzeitig etwas an CASPER erinnert. Ansonsten sind Bands wie LETO oder ILLEGALE FARBEN sicherlich gute Referenzen, um die Musik von MAFFAI einzuordnen – zumal hier auch qualitativ durchaus auf Augenhöhe gespielt wird.