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LOWLAKES – Iceberg nerves

Ich weiß zwar nicht, wer mir den Post-it mit der Aufschrift „Hippe Scheibe!“ auf die CD der LOWLAKES aus Australien geklebt hat, aber ein Schmunzeln zauberte dieser doch auf mein Gesicht. Wenn man dann noch feststellt, dass die Band bereits seit mehreren Monaten meinem Twitter-Account treu folgt, wird man noch gespannter auf das, was nun kommen mag. Ob man für die Musik wirklich Nerven wie Eisberge braucht? Mit „Entry“ führen LOWLAKES uns erst einmal vorsichtig in ihr Album-Debüt ein. Danach allerdings fesseln sie den Rezipienten auf fast schon brutale Art an diese seltsame, irgendwie unecht klingende Stimme, die „Foundations“ (und auch die nachfolgenden Tracks) beherrscht und sehr schnell süchtig macht. „Iceberg nerves“ setzt auf positive Vernebelung, um immer wieder durch die Schwaden hindurch scheinende Strahlpunkte zu setzen. Ständig ist der Ton in dieser Musik in Bewegung, durchwabert den Raum, bricht sich an den Wänden und kommt verändert und erneuert zum Ohr zurück. Mit „Cold company“ zeigen LOWLAKES dann auch, dass sie die Tanzfläche erobern können, Tribalbeats treffen auf Keyboardwände und hypnotisieren vom ersten Moment an. Dieses Album ist seltsam, aber seltsam gut. Man könnte fast meinen, hier handelt es sich um eine hippe Scheibe. Auf jeden Fall stößt „Iceberg nerves“ so manchen Fensterladen im abgeschotteten Musikschädel furchtlos einfach auf.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.