LOW 500 gibt’s nicht erst seit gestern. Ihr letztes Album „High commisioner“ allerdings hat schon so einige Jahre auf dem Buckel und der Nachfolger könnte auch durchaus das Kind des Vorgängers sein. Die Songs erinnern sogar eher noch an die Zeit des Großvaters (oh, Gott, bin ich alt!), sie oszillieren vor sich hin, sind mal psychedelic, dann wieder Folk, dann vielleicht doch Pop und dann einfach wieder gar nichts davon, sondern mehr Collagen, Soundscapes, Klangwelten, seltsam.
„Jungle concrete“ ist kein besonders eingängiges Album, es lässt sich auf einen kleinen Krieg mit den Hörenden ein, kämpft sich immer wieder in den Vordergrund, lässt sich nicht einfach so nebenbei hören und verlangt so einiges ab. Auch instrumental betrachtet. Plötzlich wagt sich die Hammondorgel aus dem Nebel, es folgen Drums, wie sie in einem HELGE SCHNEIDER-Song nicht besser aufgehoben wären. Melodien spielen nicht die größte Rolle, vielmehr ist es das Ganze, der Song als Lebewesen, der im Vordergrund steht, sich entwickelt, fast schon evolutionär. Immer neue äußere Einflüsse strömen auf ihn ein, setzen sich da mal durch, bleiben dort nur eine Erinnerung.
LOW500 sind mal AND ALSO THE TREES, dann wieder THE DOORS und danach noch THE KRAUTS. In jedem Fall irgendwas Besonderes. Ob das eure Geschmacksrichtung ist, müsst ihr schon selbst herausfinden.