Wie der Zufall manchmal so spielt, hielt ich neulich erst eine CD einer Leipziger Band in den Händen – und jetzt schon wieder. Und genau wie die FIREBIRDS haben sich auch SINTAGE einem Retro-Sound verschrieben, sind aber in einem ganz anderen Genre zu Hause: Während die FIREBIRDS sich seit 30 Jahren über die Bühnen rocken, rollen und swingen, gibt es bei SINTAGE old-schooligen Heavy Metal auf die Ohren. Also Spandex, Nietengürtel und Vokuhila statt Anzug und Pomadentolle.
Aber nicht nur Look-technisch, sondern auch musikalisch lassen SINTAGE nichts anbrennen und liefern NWOTHM par excellence. Galoppierende Riffs, oldschoolige Gniedel-Solos, druckvolles Drumming: Hier gibt es alles, was das Herz des 80s Metal-Fans begehrt. Und das Ganze modern und klar produziert mit genau der richtigen Kante Räudigkeit und Sleazyness.
Ein paar Gangshouts hier und da sowie stimmungsvolle Spoken Word Intros und Zwischenparts bringen die nötige Abwechslung ins Songwriting. Und während Sänger Randy klingt wie Paul Di’Anno zu seinen IRON MAIDEN Zeiten (oder auch mal an alte, alte PANTERA der Prä-„Cowboys from hell“-Ära) erinnert, zeigt die grandiose Gitarrenarbeit Anleihen an METALLICA zu „Kill ‚em all“-Zeiten – besonders deutlich in „Wild dogs“ und „Spirit of the underground“ zu hören. Nicht die schlechtesten Referenzwerte, möchte man meinen. Vor allem nicht für ein Debüt-Album.
Das stimmungsvolle Artwork rundet den hervorragenden Gesamteindruck noch ab: Fans moderner Old School-Bands wie ENFORCER, AMBUSH, STALLION, VENATOR, SAVAGE MASTER oder NIGHT DEMON können – nein sollten – hier bedenkenlos zuschlagen.