Kürzlich sprach ich mit einem Freund über den Begriff „Hintergrundmusik“. Wir beide waren mittlerweile der Meinung, dass diese oft despektierlich gebrauchte Umschreibung in ihrer Bewertung noch mal überdacht werden muss. Denn Hintergrundmusik hat sehr wohl eine wichtige Funktion – wie der Begriff es schon sagt: (auch) im Hintergrund zu funktionieren. Denn möchte man zum gemütlichen Essen ernsthaft MR. BUNGLE, SQUAREPUSHER oder CONVERGE auflegen? Im Idealfall sorgt Hintergrundmusik für eine wohlige Atmosphäre und bereichert den kulinarischen Genuss auch akustisch.
Die Musik von LE_MOL geht in eine ähnliche Richtung, doch wenn man nicht aufpasst, rauschen die Klänge des Wiener Instrumental-Duos tatsächlich an einem vorbei, ohne sie großartig wahrzunehmen. Wenn es nicht zwischendurch Postrock-, ja sogar fast Noiserock-artige Ausbrüche gäbe, die die Atmosphäre alleine durch ihre Lautstärke unterbrechen. Aber leider fehlen auch den ruhigen Passagen die besonderen Momente, die eine gute Platte von einer mittelmäßigen unterscheiden. So muss man am Ende zwar anerkennen, dass LE_MOL zu zweit eine beeindruckende Palette von leise bis laut aufzufahren wissen, die insgesamt aber nicht so ganz überzeugen kann.