You are currently viewing KONTROLLE – Zwei

KONTROLLE – Zwei

 
Anders als KRISTOFFER BOLANDERs neues Album „3“ heißt das neue von KONTROLLE nur „Zwei“. Erklärt sich durch die Anzahl an ‚richtigen‘ Alben, die die Solinger bisher herausgebracht haben. Was aber ganz ähnlich ist wie bei „3“: Man wird auch von diesem Album komplett umgehauen, wenn auch auf ganz andere Weise. „Mein Platz bleibt leer“ ist so düster wie ALIEN SEX FIEND, so verrückt wie MALARIA!, so punkig wie THE DAMNED und TURBOSTAAT, so kalt wie CLOCK DVA und so politisch wie …BUT ALIVE. Sprich: KONTROLLE haben es verdammt gut drauf. Zwar sind sie nicht ebenso drauf, sondern wirken eher finster und düster, dennoch überzeugt „Zwei“ auf nahezu allen Ebenen. Hier geht es schnell und hart nach vorne wie bei „Warentrenner“, melodisch kühl zur Sache wie bei „Wir warten“, dann zieht man lärmend durch die Straßen und Clubs wie bei „Freitag we’re in love“.
Irgendwo zwischen den Großstädten Wave und Punk haben sich KONTROLLE ihr Domizil errichtet und tragen von dort ihre Musik und ihre Message in die nahen und fernen menschlichen Ansammlungen. Und so zeigen sie beispielsweise mit „Zugang zu Informationen“ ihren Blick auf die ‚Gesprächskultur‘ in Zeiten der Pandemie, die aber nur noch einmal verdeutlicht hat, was eh schon vorhanden war. Und wer vielleicht noch wissen wollte, welche verschiedenen Warzenarten es wohl so gibt, der wird mit „Badeanstalt“ auch nicht enttäuscht. Wie man überhaupt von diesem Album kaum enttäuscht sein kann, wenn einem Wave-Punk zumindest ein bisschen gefällt, dem zusätzlich noch eine Prise Cold Wave beigemischt wird.
KONTROLLE sind gewaltig, laut, kühl und düster. Und verdammt gut.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.