Was ist das denn da auf dem Foto der Presseinfo? Die neue Cast für Teil 2 von „Breakfeast Club“? Oder die neue Laufsteg-Belegschaft bei Germany’s next Irgendwas? Wer weiß, ist ja auch nicht so wichtig.
Was mich als erstes an KNOTT aus Hamburg abschreckte, war, dass der Gitarrist von JULI die Stimme Weltklasse findet. Ebenso wie der von REAMONN. Nunja. Okay. Jedem das Seine. Zu hören gibt es auf „Tonight“ jedenfalls Pop, der ab und an mal mit elektronischem Industrial-Gesample gemischt wird. CYNDI LAUPER, KIM WILDE, ROXETTE und wie der Ikonen der 80er mehr sind, springen dem Hörer entgegen. Das klingt zwar nicht immer nach Oldschool, sondern durchaus auch mal nach ANASTACIA oder so etwas, aber es klingt nicht heraus. Pop trifft Dance, trifft verzerrte Gitarren, die wir aber lieber mal im Hintergrund ein bisschen schrammeln lassen, damit Maria Reinhardts Stimme auch nicht zu sehr nach oben gepusht werden muss. Wenn es dann wirklich 80er-mäßig wird und nach JERMAINE JACKSON & PIA ZADORA klingt, wird diese Stimme männlich ergänzt.
In der Mitte des Albums klingen KNOTT mehr und mehr nach den GUANO APES und Konsorten, versuchen sich an einer etwas härteren Gangart, steht ihnen besser, macht sie aber auch nicht besonders, eben, weil man das doch alles kennt. Mal wieder. Und natürlich darf auch die Gitarrenballade nicht fehlen, sonst wäre das ja unvollständig („Waiting“). GARY MOORE lässt grüßen.
Da kann man noch so viele neue Musikrichtungen erfinden – das, was KNOTT auf „Tonight“ machen, ist und bleibt Pop. Mainstreamig und glatt. Kommt bei der dafür vorgesehenen Zielgruppe aber sicher gut an. Bei mir jetzt eher nicht so.