Selbsterfüllende Propheten sind sie also, diese zwei Herren von JUNIOR. Und außerdem schon vor Veröffentlichung des Debüts gefeiert. Zudem covern sie noch BOB DYLAN. Vorschusslorbeeren en gros.
„Self fulfilling prophets“ beginnt sehr tanzbar, sehr indie und sehr trendy. Ein bisschen New Wave of British New Wave, ein bisschen Soul und Elektro sowie ganz viel Selbstbewusstsein. So bleibt es zunächst auch, bis „Unreal city“ einen ziemlichen Bruch erzeugt, so anders und kunstfertig kommt es daher, jazzig und mit verkratztem Beat. Mit „At least I wrote a song about it“ zeigen JUNIOR dann ihre Fähigkeit, einprägsame Popsongs zu schreiben und – verdammt noch mal – das können Ian Fisher und Fabian Kalker. Zu diesem Song muss man sich einfach bewegen. Mit „Living in the flesh“ wiederum gelingt ihnen eine Hommage an JOY DIVISION (wenn auch nicht gesanglich). Was mit der Zeit etwas enervierend wirkt, ist das ständige hintergründige Geblubber, das nicht immer einen tieferen Sinn erfüllt. Jedenfalls nicht für mich. Dennoch ist dieses Debüt wirklich ein gelungenes, das mit Sicherheit in den leuchtenden Clubs unserer Städte die Menschen zum Tanzen bewegen wird und auch für die nicht so tanzinteressierten Lebewesen den ein oder anderen Song aufbietet, der im Gedächtnis verbleiben wird. Denn es ist ein Grower. Definitiv.