Jung, unverbraucht, frisch (hier bitte beliebig weitere Äquivalente einfügen).
JOSH AND STEVE geben dem Hörer das Gefühl, dass man in ihrer WG-Küche auch schon mal ein letztes, schlechtes Bier getrunken und den nächsten Morgen verflucht hat. Und die letzten zwei Stunden schon den beiden beim Musizieren zugehört hat, ohne noch richtig aufnahmefähig zu sein. Aber schön war´s.
Kilian und Florian alias JOSH AND STEVE gehen es gefühlvoll an, dieses Projekt Musikbusiness. Und das, was dabei rumkommt, lässt aufhorchen. Nicht, weil die Akkorde so überraschend sind, die Themen (Liebe, das Leben und wie es mit uns spielt) neu, der Bandname so fesselnd, nein, einfach nur, weil es gut ist, was die beiden da veranstalten. Aus „Life is love“ springt einem die Spielfreude, die Begeisterung, der Spaß fast schon aggressiv an, krallt sich fest und lässt so schnell nicht mehr los. Die Akkorde sind endlich, die Ideen sind es eindeutig nicht, wie uns die beiden Twentysomethings eindrucksvoll auf ihrem ersten Werk beweisen. Ob nun JOHN K SAMSON, GASLIGHT ANTHEM, SNOW PATROL oder was auch immer, der Vergleiche könnten viele herhalten, jedoch bleibt der Eindruck, hier gerade etwas Tolles gehört zu haben. Das sich eingräbt, nicht um zu verenden, sondern um Wurzeln zu schlagen und neue Blüten wachsen zu lassen, die auch noch duften.
Man muss nicht immer alles neu machen, um es gut zu machen. Der Mai zeigt uns ja auch jedes Jahr wieder, dass er alles neu macht, obwohl es doch letztes Jahr ganz ähnlich war und uns dennoch aufs Neue überrascht. In steter Regelmäßigkeit. Diese Regelmäßigkeit mag man sich von JOSH AND STEVE wünschen, in Hinsicht auf Album Nummer zwei. Schnell.
„This time I will make it right“ („First steps of a romance“). Keine Sorge, Jungs. Habt ihr.