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JOHANN VAN DER SMUT – Berg

Die frühen HERRENMAGAZIN widmen sich den Wavebands der 1980er Jahre. JOHANN VAN DER SMUT kommen aus dem beschaulichen Sauerland, das man eigentlich nur von dem gleichnamigen Musikstück kennt. Aber durch „Berg“, das Debütalbum der drei Esloher, beginnt des Hörers Herz auch zumindest ein wenig für das Sauerland zu schlagen. Gitarren zwischen THE CURE, WOMBATS und BLOC PARTY, die Wucht der New Wave of British New Wave im Nacken, die Keyboards der Altvorderen unter den Fingern und das Ganze mit deutschen Texten. Klingt ungewohnt und ist es auch, rockt aber ungemein. Und – das wissen wir spätestens seit Charlotte Roche – „wenn’s nicht rockt, isses für’n Arsch“. „Berg“ hingegen ist für die Ohren. Drei geschniegelte Jungs aus dem Nirgendwo fordern auf zum Tanze, zerren an Armen und Beinen, musizieren sich in den gesamten Körper hinein, setzen sich in jede Lücke des Geistes und spielen Hausbesetzer. Man fühlt sich wirklich, als würde man „nach dem Nebel wieder sehen“ können. JOHANN VAN DER SMUT haben den Wave gefrühstückt und genehmigen sich eine gute Portion Post-Punk zu Mittag, um abends dann die Kalorien in einem großen Showdown wieder rauszulassen. So jedenfalls könnte man sich den Tagesablauf der Band vorstellen. Sie wirkt ungemein präsent, direkt und nahbar auf diesem Album, hier sind Könner am Werk, die es verdienen, einer großen Aufmerksamkeit anheim zu fallen. Hierfür alles Gute!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.