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JERZEE – It’s me

Huch, trotz „Bitte keine Werbung“-Aufkleber scheint sich doch ein trendiger Modekatalog ins Blueprint-Postfach gemogelt zu haben. JERZEE powered by GIGA MEGA HYPER DX oder so steht da, wo sonst noch Platz für Bandinfo ist – “lässige Streetware fern ab vom Mainstream” für “authentic people” mit “great attitude”. Cool, da gehör ich zu. Kann ich das JERZEE jetzt anziehen? Nee, warte, so heißt die Interpretin. Scheint sich um das Model auf dem Cover der beiliegenden CD zu handeln, mit Klampfe im Vintage Look in nicht mehr zu überbietender Lässigkeit posierend.
Ok, dann mal reinhören. Und wieder ausmachen. Ich kann mich nicht so recht zwischen NDR2 und einem Classic Rock-Sender entscheiden. Auf jeden Fall aalglatter Poprock mit Country-Schlag, in noch weitgehend unerforschte Gebiete der Belanglosigkeit vorstoßend, mit floskeligsten Texten und einer Stimme irgendwo zwischen KELLY FAMILY und DSDS-Rock-Kandidatin. Immer dieses künstliche Vibrieren der Stimme beim Tönehalten – komm ich gar nicht drauf klar. Gesangsunterricht ist nicht gut.
Ein kurzer Blick in die Bandinfo: Ich lese was vom Deutschen Rock&Pop-Preis, verliehen von namenhaften Juroren (des eigenen Labels auch noch – aua!) und Auftritten als Backgroundsängerin von JEANNETTE BIEDERMANN. Das macht’s nicht besser. Noch ein kurzer Blick auf ein Video der Myspace-Seite. Auf der Hamburg Stage School for professional artists würden diese albernen Rockposen wohl mit Sternchen bewertet. Ich krieg dabei ’ne Fremdschämattacke.
Freunde des Altherrenrock werden hier sicherlich was mit anfangen können. JERZEEs großes Vorbild, den Boss, find ich schließlich auch richtig scheiße.