ANDRÁSSY – This is were we met

ANDRÁSSY verstehen sich selbst als Postrock-Band. Ja, ja, der gute Postrock, Hans Dampf in jeder Gasse, zur Zeit überall präsent und ja, auch hier stimmt diese Schublade. Aber nur grob, denn ANDRÁSSY sind viel mehr. Vor allem findet sich hier ein gehöriger Batzen Pop und zwar der von der guten Sorte, der mit den einschmeichelnden Melodien, der mit den gepflegten Strukturen. Das genretypische Wechselspiel aus sanftem Gleiten und imposanten Ausbrüchen beherrschen die fünf Münchener perfekt. Hinzu kommen völlig untypische Klänge. So überraschen Geige und sanfte Bläser schon im wunderbar emotionalen Eröffnungsstück „Ancien régime“ oder Piano und Trompete im elegischen zweiten Teil von „Those forty percent/ It won’t be long“, das in seinem ersten Teil eher dem Postcore huldigt. Zudem gibt es mit dem programmatisch betitelten „Telescope“ einen fast rein elektronischen Ausflug in nebulöse Ambient-Gefilde, das überwiegend akustische „Set to default“ mit Frauenchor und Glockenspiel und ein wunderschönes Instrumental names „A certain justice“. Den geschmackvollen Schluss bildet das wieder mit warmen, getragenen Bläsern und Streichern verzierte „Oneiroi“. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass „This is were we met“ im geschmackvollen Digi-Pak mit Textbooklet erscheint. ANDRÁSSY haben alles richtig gemacht, Klischees vermieden, keine Scheu vor dem Blick über den Tellerrand gezeigt und ein wunderschönes Album für die späten Stunden des Tages gemacht. Respekt!