Bis der Gesang einsetzt, ist mein erster Gedanke LACRIMOSA. Und so ein bisschen bleibt dieser Gedanke auch bestehen, nachdem der Gesang einsetzt. Aber der ist dann doch nicht ganz so übertrieben melancholisch-depressiv wie bei den Wahlschweizern. Dennoch bleibt dieses Gefühl einer getragenen Schwere, die in irgendeiner Form doch auf uns allen lastet – und die gar nicht immer negativ sein muss, sondern neben Be- auch Entlastung bietet. JANE SAW JONES beschreiben eigentlich ganz gut selbst, wie ihre Musik klingt: „Die Zeit hält den Atem an.“ („Gesicht auf dem Wasser“) Das legt ziemlich genau dar, welche Gefühle einen während des Hörens so durchfluten. Musik, die keinen Wert auf Hektik oder Lärm legt, sondern viel davon in die elementaren Dinge legt, die sie selbst ausmachen: Das Songwriting und die Texte. JANE SAW JONES erzählen Geschichten mit der Ruhe des abendlichen Vorlesers – und wir schlafen gerne dazu ein, nicht, weil uns langweilig ist, nein, weil wir uns sicher und warm fühlen. Eine EP, die wächst.
JANE SAW JONES – Gesicht auf dem Wasser
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:29. November 2019
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.