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IT’S EVERYONE ELSE – Heaven is an empty room

Manche Bands brauchen für zehn Tracks 80 Minuten. Andere, wie IT’S EVERYONE ELSE, brauchen dafür ganze 27 Minuten, und dennoch gelingt es ihnen, dich vielmehr zu fesseln und das Album gleich dreimal hintereinander zu hören. Das slowenische Pärchen hinter diesem Bandnamen verdüstert auf positive Weise den Alltag, gewährt einen Einblick in seine Gefühlswelt und teilt diese über verzerrte Synthesizer mit der Außenwelt. Irgendwo zwischen Noise, Industrial und Wave spielt sich „Heaven is an empty room“ ab. Teils brutal wie VELVET ACID CHRIST, teils wie ein Gewitter aus Lärm, teilweise aber auch mit dem Gefühl für den ruhigen Moment ausgestattet, der unter all dem erdrückenden Soundgewand fast schon schmerzt. Sicherlich sind IT’S EVERYONE ELSE keine Musik zum Nebenbeihören, auch nichts für die nächste WG-Party, wohl aber ein Zeichen dafür, dass Slowenien nicht nur LAIBACH hervorgebracht hat, sondern neue, wilde, mutige Musik erzeugt, die man sich – so man ein Faible für düstere Elektronik sein eigen nennt – durchaus zu Gemüte führen sollte. Besonders, wenn man die Möglichkeit hat, sich „Heaven is an empty room“ auf Vinyl zu beschaffen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.