BILLY RÜCKWÄRTS – Zurück zur Couch

Schon mit den ersten Sätzen von „Zurück zur Couch“ kommt man von BILLY RÜCKWÄRTS nicht mehr los: „Der Wetterbericht hat gesagt, am Samstag gibt´s Regen / Ich freu mich drauf mich / den ganzen Tag nicht zu bewegen.“ Die Dame und die beiden Herren, die diese Band bilden, spielen gemeinsam Folk zwischen Liedermaching und BRIGHT EYES, legen aber augenscheinlich den größten Wert auf prägnante, einprägsame und bedeutende Texte. Und das ist definitiv die richtige Entscheidung. Denn BILLY RÜCKWÄRTS haben eine ganze Menge zu erzählen und empfehlen. Mit einer gehörigen Portion Witz gehen sie an die Ungereimtheiten des Lebens heran. Stets ist auch der Blick auf die eigenen, persönlichen Kleinigkeiten gerichtet, die jeder von uns kennt. Sei es das Handy aufm Klo, das man nur ungern vergisst oder die verklärte Sichtweise der eigenen Person mittels der Hinzunahme von Alkohol. „Ich bin so betrunken, wenn ich sexy bin.“ Punkt. Mehr muss man nicht sagen, alles klar. Selbstverständlich wird auch der Liebe ein angemessener Raum eingeräumt. Zudem greifen BILLY RÜCKWÄRTS auch das Nichtraucherschutzgesetz an, mit einer durchaus nachvollziehbaren Begründung: „Ich geh´ in die Kneipe, denn ich werd nicht gern krank / Ist wie: ich gehe zu Mäcces, denn ich wär so gern schlank.“ Man sieht also: Themen gibt es genug, das war ja auch schon vorher klar. Aber BILLY RÜCKWÄRTS können jedem dieser Themen auf „Zurück zur Couch“ auch etwas abgewinnen, was über bloßes Rumgerede hinausgeht. Klar, manchmal fuckt das Leben auch einfach nur ab. Aber mit Hilfe dieses Albums doch ein gutes Stück weniger. Gute Entscheidung, dass Götz und Fabia dieser Band die Möglichkeit geben, sich einem größeren Publikum zu präsentieren.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.