Mensch, da wären I MIGHT BE WRONG ja fast an mir vorbeigeschrammt, jedenfalls blieb diese Pocket-3“-CD mit sechs Songs, die bereits im Frühjahr erschien, von mir gänzlich unbemerkt. Mit der „Cold comfort“-Single wurden nun als Einstimmung auf das im November erscheinende Debüt „It tends to flow from high to low“ ein erster Song ausgekoppelt und zwei B-Sides hinzugefügt, sowie zwei „Cold comfort“-Remix-Versionen von KONSTANZE und AUDIOTRUCS angefertigt. Besagter Song gefällt im Original richtig gut, eine dezente Indietronics-Nummer mit female vocals und einer feinen Assoziation zum Pop. Aber bevor ich hier versuche, die Musik näher zu umschreiben, berichte ich zunächst etwas mehr zu den beteiligten Personen, die in ihrer Schnittmenge einen ganz guten Eindruck der Musik von I MIGHT BE WRONG vermitteln. Als Sängerin ist hier nämlich Lisa von Billerbeck tätig, die beispielsweise auf dem großartigen „Éclat“ von MONOCHROME einen Teil des Gesangs beisteuerte. Für den Bass und die Electronics ist Andreas von SIVA zuständig, während Schlagzeuger Simon nebenbei als Gitarrist der schönen SIR SIMON BATTLE aktiv ist. Als Produzent bewies Tobias von DELBO hier mal wieder sein Können an den Reglern. Im Resultat erhält man eine melancholisch-poppige Mischung, irgendwo zwischen AZURE RAY, ERLEND ØYE und LALI PUNA – Letztgenannten in einer etwas zugänglicheren Form. Auch wenn RADIOHEAD hier wahrscheinlich als Namensgeber fungieren, würde ich sie als musikalischen Einfluss ein Stück weiter hinten einordnen. Der zweite Song „Repeat rewind“ steht dem Opener übrigens in nichts nach, bei „This way, better“ treten die elektronischen Elemente ein wenig mehr nach vorne, können nach kurzer Irritation aber ebenso begeistern. Am schwächsten an dieser Single finde ich die Remixe gelungen, die mir von den Beats doch ein wenig zu platt erscheinen. Aber das Debüt-Album sollte man sich bereits jetzt merken. Passenderweise erscheint das alles auf Sinnbus.