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HOT CHIP – On our heads

Spätestens mit ihrem neuen, dem mittlerweile fünften Album, gehören HOT CHIP zum Establishment. Demzufolge kann und darf man von „In our heads“ auch keine revolutionären Innovationen mehr erwarten. Schon immer waren Elektronik, Tanzmusik und Indie die Trademarks des Londoner Quintetts. Auf ihrem neuen Album verschieben sich jedoch die Parameter. Das latent Spleenige ist nur noch im fast technoiden „Night and day“ vorhanden, die Indieanleihen komplett verschwunden. HOT CHIP gleiten jetzt elegant und entspannt durch den Club und liefern den perfekten Soundtrack für die nächste Ad-Award-Party. Das macht in Tracks wie „Motion sickness“, „How do yo do?“ oder „These chains“ richtig Spaß. Der Groove fließt, die Stimmung ist atmosphärisch, und man lässt sich gerne mitnehmen. Auch „Flutes“ mit seiner New-Wave-Ästhetik gehört zu diesen guten Momenten. Doch nicht alles ist Gold auf „In our heads“. So könnte „Don’t deny your heart“ ebenso von HEAVEN 17 stammen, und die will wirklich niemand zurück haben. „Now there is nothing“ ist dann sogar der perfekte Beispieltrack dafür, was geschehen kann, wenn man auf ästhetischen Schönklang aus ist, aber den schmalen Grat zur Pickelmusik übersieht. Auch der Schlusstrack „Always been your love“ ist klebrig und hätte sich besser als Single-B-Seite gemacht. Bedenklich erscheint mir zudem, dass der Geist der PET SHOP BOYS irgendwie durch das ganze Album zu schweben scheint, denn deren Grandezza erreichen HOT CHIP in keinem Moment. „In our heads“ ist ein gutes Popalbum mit einigen sehr schönen Momenten geworden. Doch nur weil es watteweiche Elektronikdancepoptracks vereint, ist es noch lange kein Album des Monats.