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SCHOENHOLZ – Ceylon

Die Musik von ELEMENT OF CRIME, FINK, gemischt mit französischem Cabaret trifft auf düstere Lyrics. SCHOENHOLZ haben einen Plan, so viel steht fest. Leider gelingt es Daniela Schönwald nicht immer, gesanglich mit ihrer Aussage mitzuhalten. Da erscheint vieles gewollt dunkel, gewollt bitter, einfach gekünstelt. Da hilft auch alle Kunst der Produktion nicht mehr, der letzte Funke, der das Feuer zündet, will und will nicht überspringen. Sicherlich sind SCHOENHOLZ eine gute Untermalung für die rotgeweinten Augen über dem letzten Glas Rotwein und passen perfekt in echte Spelunken, man könnte sie auch in einen alten Edgar Wallace-Film einbauen, aber endgültig zu überzeugen, das gelingt nicht. Zum Wetter allerdings passt „Ceylon“ allemal, herbstliche Regenmusik. Hier passt das gute alte Myspace-Wort vom „melodramatischen Popsong“ mal ganz hervorragend. Musikalisch und textlich durchaus überzeugend, aber in der Umsetzung nicht auf den entscheidenden Punkt gebracht, auch, weil der Text ab und an etwas zu viel Platz einnimmt. Inhaltlich wird die dunkle Seite des Lebens thematisiert, bis hinein in sehr krasse Erfahrungshorizonte wie etwa Selbstmord. Was „Ceylon“ fehlt, ist schlicht der letzte Schliff Perfektion, die hier im Verzicht gelegen hätte. Verzicht auf zu viel Kunstfertigkeit. Dann wäre dieses Album sicherlich eines, das süchtig macht.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.