Der Bandname HIGHWAY CHILD legt die Vermutung nahe, dass sich ein paar musizierende Zuspätgeborene oder Sich-noch-daran-erinnern-Könnende am Oeuvre von DEEP PURPLE Mk II orientieren. Dem ist aber leider nicht so. Von dem zu damaliger Zeit innovativen, staubtrockenen, transparenten und noch nicht zu Tode komprimierten Hardrock aus dem letzten Jahrhundert findet sich keine Spur auf „Sanctuary come“, dem zweiten Album der Band aus Dänemark. Wenn überhaupt, lugt mal die Mk I (vgl. „Hush“) um die Ecke. Vielmehr haben hauptsächlich die 60er und frühen 70er Spuren im reduzierten Retrorock hinterlassen. Gerne wird’s auch mal etwas psychedelisch. Die Songs bewegen sich zwischen 60s-Psychedelic-Rock („Red, white and blue“ ), 80er Ami-Wüstenrock à la NAKED PREY („Once is once to much“) und Folk („Dear girl“, „Born on the run“). Halbwegs kicken kann man nur das an die Kollegen BABY WOODROSE erinnernde „Turn me on“, deren Chef Lorenzo bei diesem Song dann auch gleich mal mit von der Partie ist, und die wie JET im 60s-Gewand klingenden „You you you“ und „Take you down“. Das Titelstück sowie „When the sun burned the ground“ tummeln sich zudem im Retrokosmos von DR. DOG. „Sanctuary come“ ist kein schlechtes Album, kränkelt in seinem Verlauf aber etwas daran, dass es nicht so richtig durchstarten will. Beim nächsten Mal weniger Grünzeugs rauchen, Jungs, und es mit frisch gelüftetem Gehör und wieder gefundener Fitness noch mal versuchen.