ARMSTRONG – When we were kings

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele gute Bands die kleine Rockmetropole Kiel hervorbringt. Auch ARMSTRONG stammen von dort und lassen es auf ihrem zweiten Album „When we were kings“ ordentlich krachen! Mit einer gesunden Portion Dreck unter den Fingernägeln und einem halben Bein im Punkrock stehend werden hier elf Songs rausgehauen, die zwar einerseits auf unnötigen Ballast verzichten, aber dennoch (oder gerade deswegen?) stellenweise unglaublich mitreißend sind. Den Refrain von „Sick city sometimes“ kriegt man beispielsweise nur unter massiver Gewaltandrohung wieder aus dem Kopf raus, „This time“ rockt einem regelrecht die Krümel aus der Kimme, und „The young ones“ mutiert mit seinem Kinderchor am Schluss bereits beim ersten Hördurchgang zu einem lupenreinen Hit. Als Studiogast konnte übrigens unter anderem SMOKE BLOW-Sänger Jack Letten begrüßt werden, der bei den Stücken „My secret story“ und „Problem queen“ die Backingvocals übernommen hat. Und wer die hohen musikalischen Ansprüche des Herrn Letten kennt, der weiß, dass seine Teilnahme an einem Projekt beinahe einem Qualitätssiegel für arschtretende Rockmusik gleichkommt. Zwar findet sich auf „When we were kings“ auch die eine oder andere eher unspektakuläre Passage, doch im Großen und Ganzen muss man schon sagen: Fein gemacht, ARMSTRONG!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.