„Kraut-Country gegen Faschismus.“ Das ist in sich schon eine schöne Beschreibung dessen, was uns die HIGGS CHICKS auf „Doomscrolling mit Kurt“ anbieten. Irgendwo zwischen Country, Psychedelic Rock und vollkommener Anarchie stellt sich das Duo (das im Übrigen alle Instrumente selbst eingespielt hat!) hin und spielt zum Denken auf. Mal erinnern die Songs an THE DOORS, wirken, als würden die Drogen ordentlich kicken, dann wieder kommen sie ganz entspannt mit dem Banjo und der Steelguitar daher, um den Staub von der Straße hereinzubringen.
Sicherlich habt ihr auch gedacht, dass der Kurt, mit dem hier Doom gescrollt wird, Cobain mit Nachnamen heißt – und damit habt ihr zum Teil auch recht: Aber auch der Hund von Marc Zimmermann heißt so. Und dass man neben seinem Haustier ganz gut Doomscrolling betreiben kann, das kann ich bei meinen zwei Katern nur bestätigen.
Die HIGGS CHICKS sind ziemlich durchgeknallt, mag man meinen, denn die Songs sind durchaus untypisch für die heutige Zeit, vielmehr immer mit einem besonderen Ton, der Lust auf die besondere Idee, den besonderen Klang und den besonderen Effekt ausgestattet, was alles auch schon mal ein wenig die Hirnzellen zum Verbrennen anregt, wie etwa der Titelsong beweist. In jedem Fall leistet das Duo aus Schaffhausen seinen Beitrag dazu, den Faschismus wieder dahin zurückzudrängen, wo er hingehört: ins Abseits.
Und ich kann mir absolut vorstellen, dass Konzerte der HIGGS CHICKS ein echtes Erlebnis sind, so vielschichtig die Songs und ihre Arrangements sind.