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HEY KING! – s/t

 
 
Eins ist natürlich schon im Vorfeld klar: Wenn BEN HARPER hier Hand anlegt, dann dürfte das wohl für Qualität sprechen. Und HEY KING! enttäuschen nicht. Bereits der Opener macht klar, dass das Duo es drauf hat, dem Indierock zu frönen und ihm so einiges abzuverlangen. Tatsächlich spricht die Presseinfo die Wahrheit, wenn sie einen Vergleich zu ARCADE FIRE zieht. Leider kann „Road rage“ diese Intensität nicht halten und schwappt so deutlich uninspirierter durchs Becken. Mit „Morning“ geht es dann wieder bergauf, Zweistimmigkeit, Melodie, Instrumentierung überzeugen und zeigen, dass auch die Singer/Songwriterseite von HEY KING! vorhanden ist und ihre Berechtigung hat. Auf den folgenden Tracks werden HEY KING! dann auch immer mal experimentierfreudig, ohne jedoch die Verbindung zur Melodie und zum eigentlichen Song zu verlieren. Einen emotionalen Höhepunkt bietet hierbei „Don’t let me get away“, gesanglich fast bis zur Verausgabung getrieben, instrumental sehr zurückhaltend, ein Song, der richtig schmerzen kann – auf eine gute Weise. Das selbstbetitelte Album beinhaltet elf sehr in sich stimmige Songs, die die Bandbreite vom Pop über die Songwriter und den Indie bis zum Rock spannen können, wobei die ruhigen Nummern den höchsten Grad an Emotionalität hervorrufen. Etwas schade, dass der (für mich) Höhepunkt des Albums bereits im ersten Song verborgen liegt. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.