GRAVENHURST – The western lands

Nun also, endlich ist es soweit, und dieses Mal wird es hoffentlich auch der eine oder andere mehr merken: GRAVENHURST sind toll. Das waren sie immer, und sie sind es noch. Und endlich haben sie auch ihr viertes Album fertig, „The western lands“ heißt es, und das Spex hat es schon besprochen. Album des Monats.
Nun ließe sich aus meiner Sicht darüber streiten, ob nicht vielmehr das letzte Album „Fires in distant buildings“ diese Ehre seinerzeit verdient hätte, aber wohin sollte das führen? Was bleibt ist doch schließlich die Tatsache, dass wir uns nun alle freuen dürfen und das in diesem Zusammenhang auch sollten.
Die Band hat sich gefunden. GRAVENHURST, die auf ihren Frühwerken fast ausschließlich aus Nick Talbot und seiner Akustischen bestanden und die sich auf ihrem dritten Album schließlich als Trio präsentierten, das auch mal rockigere Töne anschlug, sind um ein weiteres Bandmitglied angewachsen. Und klar ist nun auch, dass diese rockigeren Töne mehr als ein Experiment waren, dass Bandsound nun ein fester Bestandteil geworden ist. Was nicht heißt, dass er es nicht mehr allein könnte, der Talbot, davon zeugt gleich der wunderschöne Opener. Der schließlich in das beste Stück des Albums mündet, nämlich „She dances“. Dem ein fast ebenso gutes Stück folgt, ein toller Indiehit, der problemlos die Nachfolge von „The velvet cell“ von vor zwei Jahren antreten kann.
Auf „The western lands“ zeigt sich die Band wieder äußerst spielfreudig und geschickt in der Wahl ihrer Mittel. Denn wo sie sich auf der einen Seite sehr gut zurückzuhalten weiß, das Schlagzeug zum Beispiel an manchen Stellen auffallend schnörkellos nur das Nötigste spielt, neigen sie auf der anderen Seite nach wie vor zu Ausschweifungen, Feedback, Echo, VELVET UNDERGROUND. Nicht zuletzt bleibt auch hier zum Schluss ein weiteres Mal schlicht festzustellen, dass Nick Talbot ein begnadeter Songschreiber und Sänger ist. Und dass GRAVENHURST schließlich immer noch toll sind. Aber das sagte ich ja schon.