Ein Bastard aus Noise, Hardcore, Punk und vereinzelten Stoner-Riffs knallt mir hier aus den Boxen entgegen. GOOD WITCH OF THE SOUTH, Niedersachsen vor dem Herrn, sind die Übeltäter und ihre Melange funktioniert dabei überraschend gut. Die Songs werden sehr variabel gestaltet und bieten jede Menge Abwechslung: einerseits vertrackte, andererseits treibende Gitarrenparts, prägnante Basslinien, sowie scheppernde Schlagzeugarbeit. Die Band agiert übermotiviert und Sänger Siggi Rock schreit, kreischt, röchelt, kotzt die Lyrics fast aus sich heraus. Nachdem Jack Letten von SMOKE BLOW noch ihr Debüt produziert hat, so durfte diesmal Claus Grabke, ehemals THUMB, sich GOOD WITCH annehmen und hat seine Sache ordentlich gemacht. Die Produktion ist druckvoll, authentisch und versprüht rohe Energie, ja fast schon Live-Atmosphäre. Ich gebe zu, dass ich mir dieses Album erst warm hören musste, zu zerfahren und zu wenig Wiedererkennungswert waren meine ersten Gedanken, zudem ärgerte ich mich über das TON STEINE SCHERBEN-Cover. Nach mehrmaligem Hören machte aber selbst „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ im Kontext der Platte einen Sinn, und die einzelnen Songs verschmolzen zu einer Einheit mit Wiedererkennungswert. Passiert mir bei Platten nicht häufig, dennoch gut, wenn es passiert!
