You are currently viewing V.A. – Streetpunk Volume VI

V.A. – Streetpunk Volume VI

Aua! Da haben mir die Teile drei bis fünf schon diverse Hautkrankheiten und Mittelohrentzündungen beschert, die gerade eben so ausgeheilt sind (und so massiv waren, dass sogar die Krankenkasse Mitleid hatte und alle Behandlungen anstandslos gezahlt hat!), da kommt schon die nächste Runde um die Ecke. Also, tief durchgeatmet und dann den beliebten Band-für-Band Countdown gestartet.
INTRAVENOES: Erst dachte ich datt wäre ein satirisches Intro an all die ganzen Langweiler Dorfcore-Kappelen, aber die meinen das ernst! Unglaublich stumpfer HC, die brüllen echt „louder, faster, harder“ als wäre das ’n Werbejingle für Wacken – vor allem prolliger als alle anderen.

SLUTS N: Keine Ahnung, was der Name soll bzw. das angehängte N, aber die Musik ist ganz cool. Versoffener Punk mit etwas Melodie und Pfeffer im Arsch, schön schludrig aufgenommen – gar nicht schlecht, aber auf CD pressen?

RAUSCHANGRIFF: Diese Trottel haben sich Bankrobber No. 1 Ronnie Biggs’ Sohn Michael geschnappt und einen Song verbrochen. Schrecklichster Alte-Männer-Rock für die Assi-Kneipe nebenan. Lasst Ronnie frei und sperrt diese Typen ein – BITTE!!!

MELODIC IN FUSION: Die Typen haben alle Kinnbärte – das kann nicht gut gehen. Pop-Rock der VIVA-Generation – nichts, aber auch gar nichts, was auch im Entferntesten Interesse wecken könnte.

DIVE: Lustige Homepage-Adresse: at-the-dive-in.de, aber leider war es das auch schon, denn es gibt Grunge, der schlechten Art. Jungs, wenn euer Englisch einen Akzent hat, dann singt doch auf Deutsch, und auch verzweifeltes Schreien kommt nicht von allein, sondern vor allem von echter Verzweiflung.

EDGE OF THORNS: Die schreckliche Unart, dass Metal plötzlich HC ist bzw. in HC/ Punk-Kreisen gern gesehen, hat also auch den Extrempunk-Sampler erreicht – Toll! Hier gibt’s dann folgerichtig Dorfmetal inklusive Keyboards und einem „romantischen“ Sänger – zum Wattebäusche erschrecken.

POSTNUCLEAR DEATHMASS: Und noch mehr Metal – könnte glatt Death-Metal sein, aber ich hab’ da keine Ahnung. Unglaublich viel besser als EOT, aber immer noch kilometerweit entfernt von z.B. AGARIS, und die kamen nie aus ihrem Proberaum raus!

PAINFUL TRUTH: Allein schon deren Foto lässt mich Schreckliches erahnen – lange Haare, Mäntel und Kunstlederjacken. „Aber Philip, Du sollst doch nicht immer die Menschen nach ihrem Äußeren beurteilen.“ Stimmt, aber ich hatte wieder mal Recht – stellt Euch vor, ein paar Maschinenbau-Studenten, Klempner-Lehrlinge und Hobby-Psychologen treffen sich, um mal „richtig zu rocken“, wie MAIDEN oder so – es ist noch schlimmer, denn der Trällermann am Mikrophon bricht unversehens in Eunuchen-Gesänge aus, dass einem die Fußnägel ausfallen – fällt unters Kriegswaffenkontrollgesetz.

BUMLE BEE: Fängt ganz gut an, aber dann ein eingestreutes Orgelsolo! Zu meinem Glück bloß langweilig.

SANITARY NAPKINS: Coole Melodie zum Anfang, aber leider baut der Song nicht darauf auf. Insgesamt gut, aber der Sangeskünstler sollte beim Einsingen der Songs darauf achten, sich entweder viel mehr gehen zu lassen oder sich entsprechend ausreichend abzufüllen – so ist der Gesang zu ausdruckslos.

ROUGHCAST: Lemmy-Gesang zu Dorfhardcore? Vielleicht aber bloß langweilig – jepp, bloß langweilig.

CORROSIVE 4: Schon wieder drei Kinnbärte, schon wieder Englisch mit Akzent, schon wieder Proberaum Metal/ HC – schon wieder etwas, das niemals auf CD hätte gepresst werden dürfen.

STONECRUSH: Beim Intro hatte ich Hip Hop/ Crossover erwartet – und die Band scheinbar auch! Aber der singende Vortänzer lässt sich davon nicht beirren. Ganz ehrlich – steckt mich mit drei mir völlig fremden organischen Wesen zusammen für eine halbe Stunde in einen Proberaum und ich garantiere Euch, dass das Ergebnis besser ist als dieser Scheiß!

PINHEADZ: Durchschnittspunk mit Grunge-Kante, diesmal aus Holland – … (ohne Worte)

XARECROWS: Das Ganze fängt mit einem sehr hohen Schrei des Sängers an, und es handelt sich um eine Live-Aufnahme – ach ja, wie spricht man eigentlich dieses X bei Bandnamen und so aus? Wie bei XIBIT? Heißt die Vorzeige-Prostituierte CHRISTINA AGUILERA jetzt also XTINA, Ex-Tina (so wie PRINCE zwischendurch TAFKAP hieß)? Und ist diese Band hier folglich Ex are Crows? Ich komme mit dieser verrückten Jugend einfach nicht mehr mit.

DAS ÜBEL: Die Nasen sind ca. zwölf Jahre alt, müssen aber ganz harten OI-Punk machen, weshalb der arme Sängerbubi so tun muss, als ob er schon seit 20 Jahren Lemmy Konkurrenz macht, was das Saufen und Rauchen angeht – wo sind eigentlich die Erziehungsberechtigten?

DIE BEUTELZ: Ihr Wahnsinnigen! Diese super Gelegenheit, einen Oi-Bandnamen zu kreieren, habt ihr wohl versäumt (versoimt). Außerdem haben sie versäumt, sich nicht als völlig gehirnamputierte Dorftrottel zu outen! Alle mit eigenen Bandshirts und immer schön in die Hose stecken, gelle?

OXIDATION: Saugeile Band! Unbedingt buchen und kaufen und abfeiern – nee, ehrlich! Die sind scheißegeil, singen auf Deutsch und machen spaßigen Punkrock zwischen Genie und Dilettantismus. Hammer! Der Song handelt davon, dass Saddam nie wirklich gefunden wurde, weil er in Wirklichkeit bei den Jungs im Keller wohnt.

FLUTWELLE: Vier alte Trottel versuchen RAMONES-Punk mit pseudo-gefährlichen Teufelstexten zu verbinden – was dabei herauskommt, können wohl selbst die Kumpels im Motorrad-Club nur im Vollsuff erträglich finden. Die teilen sich die Homepage mit RAUSCHANGRIFF – das erklärt einiges.

DESTRUKTIVER HÖRSTURZ: Billiger Rock mit einem Text, der den Penis des Sängers als Ungeheuer verherrlicht, außerdem sagt der Sänger „Rock“ – es gibt doch noch Gründe für die Todesstrafe bzw. die Abtreibung nach Geburt.

AMDAMES: Rockmusik, aber wenigstens der Text geht klar.

BLOINK 110: Im Probraum mit ein paar Bier oder im Kreis der Freunde mit viel Bier bestimmt lustig, aber auf CD?

NO BRAIN NO PAIN: Auch auf dem “Modestadt Düsseldorf vol. II“ Sampler sind diese Nasen vertreten. Und genau wie dort gibt es unglaublich langweiligen Durchschnittsmelodicpunk – selbst Fahrstühle haben ein Niveau!

SAINT COCAINE: wir wollen gerne wie ZEKE und MOTÖRHEAD sein, und wir koksen, saufen und rauchen auch genauso viel wie die, aber trotzdem klappt es musikalisch nicht so – wieso ?

STORAGE: Noch mehr Durchschnitt, aber lahmarschiger und mit noch schwächerer Stimme als bei den anderen Verbrechern.

ALL BY MYSELF: Wenigstens eine nette Melodie – jetzt muss nur noch ein Text mit Sinn herauskommen und nicht bloß eine Aneinanderreihung von englischen Worten und dann haben wir ein Niveau erreicht, dass mit Fug und Recht als Scheiße bezeichnet werden kann.

INSERT COIN: Der Anspieltipp der CD – und genauso langweilig und unglaublich durchschnittlich ist der dann auch (die verstoßen auch gegen ungeschriebene Gesetze und rufen „Rock“ – Pfui Teufel!).

Insgesamt mal wieder eine ungeheuere Verschwendung von Rohstoffen. Haben die alle zuviel Geld? Wie dem auch sei – seht zu, dass ihr OXYDATION auf jeden Fall fördert, fordert und „ferherrlicht“ (http://www.oxydation.de).