GINA ÉTÉ kann nicht nur viele Sprachen, was sie uns mit Songs auf Deutsch, Englisch, Schwiizerdütsch und Französisch beweist. Nein, sie ist auch mit ihren Texten geradeheraus, direkt und ungeschminkt, zeigt mit dem Finger auf die Probleme, überlegt sich aber gleichzeitig auch Lösungen dafür. So beschäftigt sie sich etwa mit Trumps Mauerbau und das auf eine in alle Richtungen kritische Art und Weise. So ist „Oak tree“ auch ein sehr zeitpolitisches Album, das viel ist, nur nicht eines: Mainstream. John Vanderslice hat dem Album den richtigen Kick hinzugefügt, gezeigt, was mit weiterführenden Ideen und Freiheit im Geiste in der Popmusik möglich ist. Irgendwo zwischen obskur, himmlisch und punkig befindet sich dieser Tonträger, dem GINA ÉTÉ mit der Art ihres Gesangs dann noch den letzten I-Punkt setzt. Man würde sich mehr solch mutiger Künstlerinnen wünschen, die einfach das tun, was sie für richtig halten, ohne Rücksicht auf Konventionen oder Massengeschmack. Nein, anders. Man wünschte sich, dass diese Künstlerinnen einfach mehr berücksichtigt würden von denen, die meinen, den Massengeschmack befriedigen zu müssen. Dann würde sich vielleicht nicht nur die Radiolandschaft verändern, sondern die ganze Welt. „Oak tree“ ist ein kleines Kunstwerk, das viele Besucher verdient hat.
GINA ÉTÉ – Oak tree
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:24. Juli 2019
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.