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MINDSWEEPER – Verdächtiger Zeitvertreib

Sie legen direkt deutlich los. MINDSWEEPER machen schon mit dem Opener klar, wohin die Reise geht. Richtung Punk, Richtung Revolution, Richtung Faust in den Himmel (und möglicherweise auch woandershin…). „Establishment“ zeigt von Anfang an, was MINDSWEEPER bewegt. Unehrlichkeit und Selbstbetrug, das Zerstören der eigenen Werte, sich wie ein Fähnchen im Winde drehen. „Wachstum“ legt den Finger in die nächste Wunde und streut noch ein wenig Salz hinterher, genau hinein in das Zentrum des kapitalistischen Wachstums. Dass in jedem Keller auch irgendeine Leiche versteckt ist, verrät uns „Schöner Schein“. Und dann endlich, mit „Die Krone der Schöpfung“, beweisen sich MINDSWEEPER wieder als die Orgelpunker, als die man sie kennt. Und so spielt die Band sich fröhlich (wahrscheinlich auch das ein oder andere Mal feuchtfröhlich) durch das Album, besucht hier mal den klassischen Punk, macht Abstecher zum Haus des Ska, trifft sich auch mal mit dem Pop zum Medley und erzählt uns von einem Leben, wie es heute gelebt werden kann, ohne die eigenen Ideale zu verraten oder auf sie zu verzichten. Ehrlich, trocken und DIY. „Denn irgendwann und irgendwo kommt auch mal deine Zeit“, sagt „Gevatter“ Tod im abschließenden Song von „Verdächtiger Zeitvertreib“. Aber weder dieses Irgendwann, noch das Irgendwo ist jetzt schon erreicht, wir möchten noch mehr hören von dem, was uns MINDSWEEPER zu erzählen haben.

Meine Bewertung

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.