Man möchte ja manchmal Isländer sein, einfach nur, um einen Namen wie Árni Rúnar Hlöðversson tragen zu können. Das ist doch schon die reine Poesie, oder?
Leider ist die Musik von FM BELFAST nicht ganz so poetisch, eher poppig und auf simplen Läufen und Beats beruhend. Ist das noch ERASURE oder sind das schon die FINE YOUNG CANNIBALS? Oder sind das etwa die Erben von RICK ASTLEY? Wer weiß. Wie man es schafft, mit dieser Musik 25 Leute auf die Bühne zu bekommen, erscheint mir doch recht rätselhaft, zumal damit ja schon fast ein Viertel der isländischen Bevölkerung Teil der Band ist, oder?
Das ist mir alles zu einfach gehalten, zu durchschaubar, zu… nee, das klingt, wie mit Mamas letztem Weihnachtsgeschenk, dem Casio-Keyboard von Aldi, eingespielt und das, ohne über die vorgegebenen Beats und Melodien hinauszugehen. Klar, diese Melodien gehen schnell in den Kopf, verlassen diesen aber auch genauso schnell und danach ist man dann nur noch: dankbar. Und froh, dass man vergessen kann. Obwohl die Anfangssequenz von „Noise“ sich doch sehr tief in die Geschmackssensoren brennt und sie gleich betäubt, bis ihnen durch die „elfenhafte“ Stimme der Gnadenschuss versetzt wird. Alles, was hier „galoppiert“, ist der Wahnsinn, alles, was hier „fesselt“, ist der Gedanke: nein, das können sie jetzt nicht auch noch machen! Und dann benutzen sie doch tatsächlich die Handclaps vom Keyboard. Nur ein Beispiel.
Für „Happy winter“ gibt es aber wenigstens noch Gnadenpunkte. Schade, dass der Song erst ganz am Ende kommt…
Laut Info soll man nach Genuss vom Tanzen träumen. Mag sein. Aber sicher nicht zur Musik von FM BELFAST.