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FIGURINES – Voll normal

In der Einöde Dänemarks fanden sich vier Jungs zusammen, um sich irgendwie die Zeit zu vertreiben. Dann kommt schließlich die erste EP, ein neuer Drummer und plötzlich bist du ein Underground-Hit in Dänemark, und dein Album erscheint auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Und das alles, ohne dabei das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Den Alltag und die Freundschaft. Die FIGURINES sind fast schon zu normal und das Gespräch entwickelt sich erst, als das Diktiergerät vom Tisch verschwindet.

Mir kam es so vor, als ob du heute ein wenig schüchtern auf der Bühne warst.
Christian: Ja? Hmm, eigentlich bin ich nicht schüchtern, meine Art ist eher zurückhaltend, aber ich hatte meinen Spaß.
Andreas: Ja, ich auch. Es war eine angenehme Stimmung.

Es waren ja auch gut die Hälfte der Zuschauer Frauen…
Christian: Ernsthaft? Das ist mir gar nicht aufgefallen. Aber die ganze Tour war schon sehr schön. Wir hatten die Möglichkeit sehr vielen Leuten unser Album zu präsentieren.

Als ich euch vor zwei Monaten live gesehen habe, waren etwa 30 Leute da, heute vielleicht fünfmal so viele. Wie sind die Reaktionen, auch im Vergleich zu den Konzerten in Dänemark?
Christian: Sehr positiv. Ich finde, die Leute hier sind sehr begeisterungsfähig. Man erkennt, dass sie sich wirklich interessieren und schnell mitnicken und -singen. Ich war überrascht, auch bei unserem ersten Konzert haben einige Leute schon mitgesungen, obwohl unser Album noch gar nicht hier erschienen war.
Andreas: Ja, in Dänemark sind die Leute viel reservierter. Obwohl wir da schon mehr Leute anziehen. Neulich haben wir als Headliner auf einem kleinen Indie-Festival vor 300 Leuten gespielt, das war natürlich großartig. Irgendwie ist es komisch, in Dänemark wollen die Clubs, dass du bei ihnen spielst und hier in Deutschland sind es eher die Leute die dich feiern. Die Clubs haben eher weniger Interesse.
Christian: Ja, diese Tour finanziert sich zum Beispiel nur gerade so eben selbst, wir verdienen nicht wirklich daran.

Was macht ihr beruflich, dass ihr einfach mal so für eine Woche auf Tour gehen könnt?
Andreas: Alles, was ein Saiteninstrument bedient, studiert. Und Kristian ist Postbote, aber er wird wohl auch demnächst anfangen zu studieren. Unseren Lebensunterhalt können wir leider nicht von der Musik bestreiten.

Wie ist es, wenn das Album nach einem Jahr plötzlich noch mal neu veröffentlicht wird?
Christian: Es ist toll. Wir hatten so viele Erfolge in Dänemark und wir lieben das Album. Es ist eine gute Sache für uns. In Dänemark waren wir Nummer 1 in den Alternative-Charts, und hier kennt uns fast keiner. Es ist toll, dass Pop-U-Loud uns diese Plattform gibt.

Wie kam der Kontakt mit Pop-U-Loud zustande?
Andreas: Als wir Erfolg in Dänemark hatten kamen Morningside Records und Pop-U-Loud irgendwie ins Gespräch. Und da wir ihnen gefielen, haben sie das Album in Deutschland veröffentlicht.

Wie kam es zu dem Titel "Shake a mountain" und worum geht es in dem Lied?
Christian: Es geht um Freundschaft und was man alles bewegen kann.

Glaubt ihr, dass das Leben in einer Kleinstadt für die Entwicklung eines Kindes gut ist und einen positiv prägt?Andreas: Wir wohnen ja nun in der Großstadt…

Ok, dann lass es mich umformulieren. Glaubt ihr, dass es gut ist, wenn man in einer Kleinstadt aufwächst und erst später in eine Großstadt zieht?
Christian: Auf jeden Fall. Man lernt viel über Freundschaft, Ehre und Zugehörigkeit.
Andreas: Man ist auf dem Land einfach Teil einer Gemeinschaft und merkt dies auch ziemlich schnell. Alle gehören irgendwie zusammen und jeder kennt jeden.

Gibt es in Dänemark eine Musikszene mit Bands, die sich alle untereinander kennen?
Christian: Ja schon, ich kenne sehr viele der Bands, zwar nicht persönlich, aber man geht doch auf einige Konzerte. Man kann aber ja auch nicht jeden kennen. THE DEFECTORS kennen wir ganz gut, da ihr Bassist unser Album produziert hat.

Wenn ihr morgen wieder nach Dänemark zurückfahrt, dann:
Andreas: Machen wir erstmal Pause!
Christian: Ja, das sind unsere letzten Konzerte. Im Juli werden wir dann hoffentlich damit beginnen, unser neues Album aufzunehmen. Und im Herbst kommen wir dann wieder nach Deutschland. Ich glaube, ich habe da sowas gehört.