EMMA RUSSACK – Sounds of our city

Australien bringt immer wieder ganz hervorragende Songwriter hervor. EMMA RUSSACK macht auf „Sounds of our city“ keine Ausnahme, begeistert mit ihrer dunklen, leicht schwermütigen Stimme und einem stringenten Songwriting. Die Countryeinflüsse wird sie allerdings nicht von ihrem einjährigen Südamerika-Trip mitgenommen haben, auch wenn sie gerade auf dem „Colombia“ betitelten Stück deutlich zu Tage treten. Die Stimme steht stets im Vordergrund der zehn Songs, eine leicht melancholische Herbststimmung zieht sich durch das Album und gibt ihm die nötige Schwere, um einsame und zweisame Abende ganz vorzüglich zu untermalen. EMMA RUSSACK schreibt über Menschen. Über Freunde. Über die Liebe. Also über das, was uns alle so tagtäglich bewegt. Darüber, wie wir zu uns selbst und unserem Platz in der Welt finden. Jazzeinflüsse lassen sich nicht verleugnen, die Instrumentierung lässt sich und EMMA RUSSACK genügend Platz zu wirken, kommt nie überladen oder überfordernd daher. Manchmal allerdings wünscht man sich etwas weniger Steelguitar, denn diese wird irgendwann langweilig und verliert durch den häufigen Einsatz viel Originalität. Insgesamt aber ist „Sounds of our city“ ein ruhiges, melancholisches Album, das man sich gerne in den CD-Schrank stellt, um es in den richtigen Momenten seiner Bestimmung zukommen zu lassen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.