ELEPHANT HAWK MOTH – s/t

Erwartet: metallastige Schrammelmusik. Bekommen: fein abgestimmte Gitarrenwände, zielgenaue Drums, interessante Gesangslinien. Vielleicht ein bisschen zu lange Songs. Einziger Makel einer wirklich gelungenen Produktion. ELEPHANT HAWK MOTH machen auf ihrem selbstbetitelten Debüt mal richtig viel richtig. Sie ergeben sich nicht dem Lärm, suchen vielmehr die Indieperlen in den Metalmuscheln. Heavy meets Indie und – sie verstehen sich. Wer hätte das gedacht. Für mich bewegen sich die Würzburger irgendwo zwischen frühen MARILLION, FIRE IN THE ATTIC und PEARL JAM. Und das alles in Eigenregie, Chapeau! Besonders gelingen ELEPHANT HAWK MOTH die Brüche in ihrer Musik, wenn es urplötzlich sehr leise, fast andächtig wird, um im nächsten Moment wieder brachial zu werden, ohne dabei die Mauern von Jericho einreißen zu wollen. Die druckvolle Produktion rundet das Gesamtbild dann noch ab. Man merkt dieser Band einfach an, wie viel Spaß sie an dem hat, was sie tut und wie überzeugt sie von dieser Sache ist. Zwei Sachen sind klar: Erstens: krachend-harte Musik wird mich nie wirklich packen und zweitens: ELEPHANT HAWK MOTH haben´s trotzdem geschafft zu gefallen. Sogar sehr. Interessant und gerne weiter so!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.