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DYAN VALDÉS – Stand

 
Der Bezug zu THE BLOOD ARM wird nicht sofort deutlich. Doch bei DYAN VALDÉS handelt es sich um die Sängerin der genannten Band, die sich nun auf Solopfade begibt. Eigentlich aus traurigem Grund: Während der Pandemie wurde sie auf offener Straße von einem Mann angegriffen, blieb glücklicherweise körperlich unversehrt, musste jedoch einen Kanal finden, diese Erfahrung für sich zu verarbeiten – und wählte die Musik. Dieses Mal ganz für sich alleine im Studio. Alle Arbeiten um das Album herum übergab sie in weibliche Hände, auch, um ein Zeichen zu setzen, wie männlich geprägt die Musikindustrie immer noch ist.
Herausgekommen aus dieser eher schrecklichen Begebenheit ist ein Pop-Album, das DYAN VALDÉS zwar als Frontfrau hat, jedoch insbesondere von der Aussage lebt und damit überzeugt. Ob sie nun moderne Rhythmen und Möglichkeiten nutzt, oder – wie bei „Fade away“ – eher auf althergebrachte Melodien und Klänge setzt, „Stand“ ist ein klares Zeichen dafür, wie gut Pop klingen kann, wie überzeugend er sein kann. Und dabei in keinem Moment schlicht und seicht, sondern immer mit einem gewichtigen Anteil Aussage versehen. Dabei klingt „Stand“ mal nach ERASURE oder MALARIA!, mal nach P!NK oder ANNE CLARK, immer aber interessant und besonders sowie viel nach DYAN VALDÉS.
Ein politisches Pop-Album, das wir alle hören sollten. „Get on your feet / rise / get out in the streets / stand“ („Stand“).
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.