DIE HEITERKEIT – Monterey

Alles war so neu und aufregend. 2012, als DIE HEITERKEIT „Herz aus Gold“ veröffentlichten. Nun kommt „Monterey“, das zweite Album. Und es kommt deutlich getragener, fast düsterer daher als noch sein Vorgänger. Sanfte Klänge, schleppende Drums und eine dunkel-faszinierende Stimme, man könnte meinen, hier wird eine neue Welle des Wave an den Heimathafen gespült. Dabei bleiben die Texte auch weiterhin hörens- und auch lesenswert (was die Vergewisserung erleichtert). Was „Monterey“ jedoch im Gegensatz zum Debütalbum fehlt, ist die Lockerheit und durchaus auch die Fröhlichkeit, die „Herz aus Gold“ noch auszeichnete. Allerdings ist „Kapitän“ eine solch wunderbare Hommage an den Dark Wave der frühen Achtziger, dass man geneigt ist, diesen Makel einfach unter den Tisch zu kehren. Kein Wunder auch, dass der Opener mit „Factory“ betitelt ist, ein deutlicher Verweis auf Factory Records, die unter anderem JOY DIVISION unter Vertrag hatten. Auch THE CURE vermag man durch die einzelnen Songstrukturen deutlich herauszuhören. DIE HEITERKEIT sind konsequent ihren Weg weitergegangen und haben sich entschlossen, ihrem Hang zum Wave auf ihrem zweiten Album ausgiebig zu frönen. Wer also hören mag – so wie ich – wie wohl die Heroen der Jugend heute so klängen, der wird bei „Monterey“ durchaus heimatliche Gefühle entwickeln können und mit ihm und „Pauken und Trompeten“ untergehen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.