Und ab dafür. Ohne Anlaufzeit springen DEAD YEARS ins Schwarzlicht-geschwängerte Wasser der 80er See, reißen uns dabei an der Hand mit und drohen, uns den Arm auszureißen, mit solcher Wucht geht es hier direkt nach vorne. „Infinity“ spielt mit dem Postpunk, nimmt sich die Melodien der 80er zur Hilfe, und die drei Bandmitglieder messen sich darin, wer wohl am meisten Emotion in den Gesang legen kann. Dabei geben sie sich wenig, die Messlatte wird bereits im Opener sehr hoch gelegt … und über die Dauer des Albums nicht gerissen. Vielmehr steigert sich das Trio noch, was Wucht und Intensität angeht.
Textlich beschäftigen sich DEAD YEARS auf ihrem zweiten Longplayer mit der Dunkelheit und der ewigen Suche nach dem richtigen Weg, wohin auch immer dieser führen mag. Die „Mind circles“, die sie besingen, kennen wir wohl alle, dieses sich gedanklich im Kreis drehen, gerne dann, wenn eigentlich der Schlaf auf dem Terminplan stehen sollte.
Gitarre, Bass, Drums – mehr braucht es nicht, um eindringliche Postpunk-Songs zu schreiben, die sich an die 80er schmiegen, dabei aber gleichzeitig auch mit den 2020ern kuscheln. Das ist ohne Eifersüchteleien möglich und verschafft uns mit „Night thoughts“ ein großartiges Album. Ein wohlverdienter Nachfolger zum schon gelungenen Debüt.