Noch kein Jahr ist es her, da lag aus dem Nichts das Debüt dieses kanadischen Singer/Songwriters auf dem Tisch. Nun folgt schon Album Nummer zwei, und was sich damals andeutete, wird mit “This isn’t here” bestätigt. DAVID CELIA ist ein Guter, der sich locker in die Riege der Großen, wie z.B. TEITUR einreihen darf. Sein neues Album ist vollgepackt mit kleinen, feinen Folksongs, die mal Country atmen, mal ein bisschen Rock raus lassen oder am besten gleich beides. Alles ist wesentlich dichter arrangiert als auf dem Erstling, und teilweise werden ganze Schubkarren an Instrumenten in die Songs gekippt (neben den klassischen Bandinstrumenten B/Dr/G etwa Maultrommel, Harp, Geige, Banjo, Kazzoo, Piano, Trompete), ohne dass es auch nur eine Sekunde überladen klingt. Stets geht’s flockig locker aus der Hüfte voran, und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Schalk den guten David des öfteren reitet. Zwar vermisst man den einen oder anderen gewagten Schlenker, der noch das Debütalbum so ungewohnt interessant auch für Nichtfolker machte, dafür macht er es mit der Masse an Klasse allemal wieder wett. Und so flutschen einem Banjo- und Akustikgitarren-Pickings, sonnige Pianofiguren und eben allerlei andere Instrumente neben- und nacheinander ins Ohr. Selbst Mellotronflöten erschallen und lassen in “Plain to see” die End-60er-Hippie-Ära auferstehen. Es ist schwer aus all diesen leicht angerockten Folk-, Country- und Westcoast-Songs, sowie den geschmackvollen Balladen Highlights auszuwählen, doch zur Orientierung beim Online-Testen z.B. auf amazon, empfehle ich “Evidently true”, “Infinity”, “Cactus”, She’s a waterfall”, “NYC” und schon genanntes “Plain to see”. Wer Spaß an gehaltvollen Texten hat, kommt bei DAVID CELIA auch nicht zu kurz. Das hübsche Digi-Pak liefert sie gleich mit. Bemerkenswert auch noch, dass dieses Album u.a. durch die finanzielle Unterstützung der kanadischen Regierung sowie privater kanadischer Rundfunksender entstanden ist. Wäre doch auch mal was für hier, oder?