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DANNY DIABLO – The Crackson Heights project

Dan Singer alias DANNY DIABLO stammt ursprünglich aus der Ney Yorker Hardcore-Szene und war unter anderem bereits in Bands wie CROWN OF THORNZ und SKARHEAD aktiv. Doch auch in Sachen HipHop ist der schwer tätowierte Tausendsassa seit längerer Zeit umtriebig. Ähnlich wie Freddy Cricien von MADBALL hat er nämlich auch irgendwann den Rap für sich entdeckt, und das nun erschienende Werk ist diesbezüglich immerhin schon sein fünftes Solo-Album innerhalb der letzten zehn Jahre. Gerade die ersten Songs erinnern mich stark an den New Yorker Underground-Sound der 90er Jahre, als Gruppen wie die LORDZ OF BROOKLYN unterhalb des Radars der auf den damals boomenden Westcoast-Rap fokussierten Öffentlichkeit unbeirrt ihr eigenes Ding durchgezogen. Die erste Hälfte von „The Crackson Heights project“ zeichnet sich in erster Linie durch harte Rap-Styles und düstere Beats aus, überrascht aber in „Murder of hire“ auch mal mit einem Reggae-Rhythmus. In der zweiten Albumhälfte kommen hingegen verstärkt Crossover-Einflüsse zum tragen. Hier spannen Songs wie „Soldiers“, „Street life“ oder „Cyclone“ durch sägende Gitarren-Riffs den Bogen zu DANNY DIABLOs Hardcore-Vergangenheit. Einerseits stellen diese Stücke eine willkommene Abwechslung auf dem mit 45 Minuten vielleicht einen Tick zu lang geratenen Album dar, auf der anderen Seite erzeugt aber vor allem ihre Häufung zum Ende hin auch einen gewissen Bruch im bis dato stimmigen Gesamterscheinungsbild des Longplayers. Möglicherweise wäre es somit klüger gewesen, die Songs etwas ausgewogener zu verteilen und zwei, drei Tracks komplett wegzulassen. Aber abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten weiß diese CD durchaus zu gefallen.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.