COLLIE ELECTRIC – s/t

Komisch… da bekam ich diese CD von COLLIE ELECTRIC zugeschickt, der neuen Band von Markus Maria Jansen, alias JANSEN und Ex- M. WALKING ON THE WATER, und ich wusste schon vorm Reinhören, dass sie mir nicht gefallen würde. Weil ich einfach mit dem gesamten Schaffenswerk dieses Künstlers nichts anfangen konnte und mich seine Mischung aus Indie-Folk/ Chanson und Theatralik einfach noch nie berührte. Komisch ist jedoch, dass es einen Moment gegeben haben muss, der mir plötzlich wieder in den Sinn kam, wo mir JANSEN doch gefielen. Und tatsächlich fand ich in meinem CD-Regal die „Prepost“ wieder. Noch mal eingelegt, und verständnislos weitergeskippt. Was war es denn noch mal, was mich an dieser CD reizte, und überhaupt… wie kam dieses Album in mein CD-Regal? Inzwischen bin ich mir relativ sicher, dass ich sie für den Blueprint-Vorgänger zugeschickt bekam und besprach, und jetzt weiß ich auch wieder, dass es dieses eine Lied namens „Himmel“ war, das mir so gut gefiel. Es hatte diesen gewissen Berliner Charme, und dazu diese traurigen Geigen. Hach… Aber der Rest – nun ja.
Entschuldigt, wenn ich etwas abschweife, aber ich musste erstmal Ordnung in mein limbisches System bringen. Denn jetzt kann ich auch COLLIE ELECTRIC einordnen. Mit diesem einen expliziten Song hat das gleichbetitelte Album rein gar nichts zu tun. Es fängt gleich fröhlich indie-folkig an, ganz so wie ich auch M. WALKING noch in Erinnerung hatte. Und diese good ol‘ Indie-Attitüde mit Lagerfeuer-Romantik haftet auch den restlichen Liedern an, die es fast auf eine Stunde Spielzeit bringen. Praktisch alte M. WALKING-Songs mit aktueller JANSEN-Besetzung – für mich als Nicht-PIXIES, BOB DYLAN, TOM WAITS, VIOLENT FEMMES-Fan praktisch völlig ungeeignet. Obwohl es sich die Band nicht nehmen ließ, den oben gelobten Song in einer umarrangierten, verkürzten englischen Version noch mal neu zu interpretieren, so dass jetzt E-Gitarren die Geigen ersetzen. Das kommt zwar nicht an das Original heran, stellt für mich aber dennoch den besten Song dar. Der Rest wäre mir jedoch schon vor zehn Jahren zu unspektakulär erschienen.