„Punkrock mit Crust-, Rockabilly-, Folk- & Skate-Punk-Anleihen“ frohlockt das Infoschreiben und verspricht schon mal Interessantes. Ganz so vogelwild wie angekündigt fällt der zweite Streich der COBRA SKULLS aus dem US-Wüstenstaat Nevada dann aber doch nicht aus: Von Crust ist weit und breit nichts zu hören, Rockabillyanleihen lassen sich höchstens mal in Form von schnellem Cleangitarrengeschrammel oder dem ein oder anderen Basslauf ausmachen und die Definition von Skate-Punk ist in diesem Fall wohl eher relativ. Vielmehr spielt das Trio ziemlich coolen Punkrock mit Country- und Folk-Anleihen und lässt sich wohl am ehesten irgendwo zwischen frühen AGAINST ME! und einer dudelsacklosen Variante von THE REAL McKENZIES einordnen. Nur selten verlassen COBRA SKULLS ihre festen Muster, etwa wenn mit „Timing“ ein Westerngitarrensong ins Rennen geschmissen wird oder wenn in dem Gute-Laune-Hit „One day I will never“ ein Piano zum Einsatz kommt. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – ist „American rubicon“ ein sehr eigenständiges Album geworden, dass erfrischend anders klingt und sich von den zahlreichen Punkrock-Veröffentlichungen dieser Tage wohltuend abhebt.
COBRA SKULLS – American rubicon
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. November 2009
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.