CHRIS GRANT – It’s not about war

Alan McGee hat ein gutes Gespür für die Menschen, die auf sein Label 359 Music passen. CHRIS GRANT bildet da als einer der ersten gesignten Künstler fast schon natürlich keine Ausnahme. Der Liverpooler hält nicht lange damit hinter dem Berg, was er uns mitzuteilen hat und wie er dies tut. Wunderbar reduzierte Singer/Songwriter-Momente mit diesem durchaus herauszuhörenden nordenglischen Akzent, der seinen Songs die nötige Würze verleiht, um aus der Masse herauszustechen. Kein Wunder, wenn man sich vornimmt, ein klassisches Garagen-Album zu machen. Die Qualität allerdings ist deutlich besser als das, was man so aus den Garagen dieser Welt gewohnt ist, was nicht nur am häufigen Einsatz der Streicher liegt. CHRIS GRANT ist melancholischer als DAMIEN RICE und dabei noch überzeugender, fehlt ihm doch glücklicherweise jedweder Pathos. Es geht eben nicht um den Krieg, es geht nur um dich. Selbst wenn es dann mal orchestral oder auch poppig wird, CHRIS GRANT hält die Stimmung und die Faszination für seine Musik stets aufrecht. Wie „aufrecht“ ohnedies ein sehr schönes Wort ist, das die Musik und auch die Texte des Engländers beschreibt. Man kann diese Songs sehr schön in ihrer Studioversion hören, ist aber ebenso in der Lage, sich ebendiese auch als Lagerfeuerversion in Reinform vorzustellen. Alan McGee hat eben wieder Gespür bewiesen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.