CHERRY CHOKE – s/t

Retro ist ja derzeit schwer angesagt. Und auch im Musikbereich gibt es wieder vermehrt Bands, die sich an den Ursprüngen der Rockmusik orientieren. Der Retro-Trend beginnt im Falle von CHERRY CHOKE bereits bei dem klassischen Artwork des Albums und setzt sich in ihrem Sound fort, dessen Wurzeln eindeutig im England der 60er Jahre zu finden sind: Dieses Debütalbum erinnert an die Zeit, in der Bands wie THE WHO, CREAM oder THE KINKS das Königreich mit ihren lauten Fuzz-Gitarrensounds aufmischten. Ab und an gesellen sich auch ein paar Psychedelic-Ausflüge dazu, und auch ein kleiner Einfluss früher Garagen-Bands wie den MC5 ist an manchen Stellen unüberhörbar. Bemerkenswert ist zudem die Produktion des Albums, denn auch die klingt ungemein roh und authentisch – hier wurde nichts künstlich aufgeblasen, und die Möglichkeiten moderner Aufnahmetechniken wurden bewusst nicht ausgereizt. Qualitativ können CHERRY CHOKE mit den großen Bands von damals durchaus mithalten. Wer also Lust auf eine Reise in die musikalische Vergangenheit des Rock verspürt, dem sei dieses Album wärmstens empfohlen.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.