CELESTE – Misanthrope(s)

Vor einiger Zeit hatte ich einen, zugegebenermaßen etwas apokalyptisch anmutenden, Traum: Ich war mit meinem Auto auf irgendeiner Landstraße unterwegs, der Himmel war pechschwarz, sämtliche Bäume links und rechts von der Straße brannten lichterloh und es regnete Blut vom Himmel. Und ich bin mir ziemlich sicher: Wenn ich die Band CELESTE damals schon gekannt hätte, dann hätte sie den Soundtrack zu diesem Traum abgeliefert. Ich will die Franzosen ja nicht vorschnell in eine Schublade stecken, aber sie zeichnen sich nicht gerade durch ein sonniges Gemüt aus, wenn sie im Bandinfo folgendes zu Protokoll geben: „Wir versuchen düsterer und immer düsterer zu werden, aber eines Tages wird das vielleicht nicht mehr möglich sein. Dann hören wir einfach auf.“ Das ist doch mal ne Ansage! Und so wälzt sich der Sludge-/Doommetal-Panzer namens „Misanthrope(s)“ ebenso schwerfällig wie unaufhaltsam durch die Gehörgänge eures Rezensenten. Wer NEUROSIS oder ISIS bereits zum Frühstück hört, der wird mit diesem Album seine helle – Entschuldigung, düstere! – Freude haben.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.