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FOUR SQUARE – Dial nine for a line

Das Leben ist manchmal ganz schön ungerecht: Während Bands wie SAVES THE DAY oder die GET UP KIDS hierzulande jedem Freund von Indie-lastigem Emorock ein Begriff sind, blieb FOUR SQUARE trotz fast zehnjähriger Bandgeschichte, diverser Europa-Touren und bis dato zwei Albumveröffentlichungen ein größerer Bekanntheitsgrad bislang verwehrt. Gut, vielleicht sind die Schatten, die die genannten Referenzbands werfen, doch ein wenig zu groß für FOUR SQUARE, und vielleicht driften die Kanadier auch immer mal wieder zu sehr in Richtung Gute-Laune-Pop-Punk ab, um eine dauerhafte Duftmarke hinterlassen zu können. Dennoch muss man der Band aus Toronto fairerweise attestieren, dass sie auf „Dial nine for a line“ ein paar echt gute Songs gepackt haben. „Killswitch“ zum Beispiel: Gelungene Gitarrenarbeit mit nettem Palm Muting und prägenden Oktavmelodien, dazu ein wunderbar eingängiger, hymnischer Refrain. Was am Ende fehlt, ist lediglich der letzte feine Schliff, der aus diesem guten Song einen perfekten Emo-Poppunk-Hit macht.
Dennoch: FOUR SQUARE verstehen ihr Handwerk und haben ein rundum solides Album abgeliefert. Dass sie auf ihrem Kontinent bereits einige Leute von ihren Fähigkeiten überzeugen konnten, wird übrigens darin deutlich, dass sie einige prominente Studiogäste wie Stephen Egerton (ALL, DESCENDENTS), Kevin Ruggeri (TEN FOOT POLE) oder Dave Baksh (ehemals SUM 41) für ihr Mitwirken an diesem Album gewinnen konnten.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.