Bruce Turgon ist kein unbeschriebenes Blatt in der Musikszene. Seine Karriere begann schon in den späten Sechzigern, in denen er zusammen mit Lou Gramm (u.a. FOREIGNER) bei BLACK SHEEP spielte, welche drei Alben bei einer namhaften Plattenfirma einspielten. Später war er in Bands wie WARRIOR oder PRISM aktiv. 1991 formierte er mit Gramm die kurzlebige Band SHADOW KING (heute eine gesuchte Rarität), die es auf ein vielbeachtetes Album brachte. Neben dem Bass war Turgon zusätzlich u.a. für einen Teil des Songwritings zuständig. Nachdem Lou Gramm ein Jahr später wieder zu FOREIGNER stieß, war Bruce Turgon ebenfalls mit von der Partie und spielte mit ihnen „Mr. moonlight“ (1995) ein. Mit „Outside looking in“ veröffentlicht er nun sein erstes Solo-Album. Neben dem Bass und dem Songwriting ist er auch noch für den Gesang zuständig! An prominenten Mitmusikern mangelt es ebenfalls nicht: Ronnie Montrose und Rocket Ritchotte (u.a. STAN BUSH, CHER) sowie Denny Carmassi (u.a. FOREIGNER, WHITESNAKE) am Schlagzeug. Für den Backgroundgesang sorgen Lou Gramm, Ricky Phillips (STYX, BAD ENGLISH), Diana Mills und Tom Gimbel (FOREIGNER). Songs wie „any other time“, ein gesetzter Mid-Tempo-Melodic-Rock Song, und “walk through fire” bewegen sich in der Schnittmenge FOREIGENER / SHADOW KING und lassen die späten Achtziger wieder aufleben. Sogar die Produktion lässt sich genau in diese Ära einordnen, so dass es niemand wundern würde, wäre „Outside looking in“ schon 1988 erschienen. Wem die etwas veraltete, aber stimmige Produktion (Bruce Turgon hat selbst produziert!) nichts ausmacht, kann sich auf ein schönes Album im klassischen Melodic-Rock-Spielfeld freuen und sich für eine knappe Stunde ca. 15 Jahre in der Zeit zurückversetzen lassen.