BOY ANDROID sind zart. BOY ANDROID sind hart. BOY ANDROID gehen, rennen und fliehen. Fliehen in die Sicherheit der eigenen Verletzlichkeit. Und klingen dabei, als hätten SLUT zu viel BLOC PARTY gehört. Orchestral angelegte Songs, die es schaffen, nicht überladen zu wirken. Die Mischung von Gesang und Instrumentierung passt einfach. Und bei all der Trübsal, all der Resignation entdeckt man den Funken Hoffnung allein schon in der Tanzbarkeit der Lieder auf „Walk/Run/Flee“. Wenn die Wut aus der Band herausbricht, sich in den Gitarren manifestiert und über die Texte ein Ventil sucht, dann sind BOY ANDROID am stärksten. „My love you´re killing me“, das sagt eigentlich schon alles. Und dann können sie urplötzlich wieder eine Ruhe erzeugen, wie es BRIGHT EYES nicht besser könnten. Das ist Indie zum Mitgehen, Rausgehen und Einkehren. Je nachdem, wie es gerade im Inneren des Hörers aussieht.
„Walk/Run/Flee“ ist sowohl auf einsamen Autofahrten durch die Nacht, als auch auf schönen Abenden mit Freunden ein wundervoller Begleiter voller Ehrlichkeit und Inspiration. Ein Album zwischen Singer/Songwriter-Zartheit, wütender Selbstbetrachtung und im besten Sinne schlichten Rock. So soll das sein. Bleibt zum Schluss nur die Frage „How come we don´t dance?“