Ich gebe ja zu, die Platten aus dem Hause Finest Noise sind ja bei mir nicht allzu gut weggekommen in der letzten Zeit, aber dieses Mal soll das anders werden. Denn das Kölner Quartett BLOTCH macht wirklich einiges an Boden gut. Dance-Musik mit klassischer Rockinstrumentierung verspricht uns vollmundig das Begleitschreiben, auch die Homepage der Band begrüßt den Besucher mit einem Satz, der Dance-Musik verspricht.
Was meiner Ansicht aber nur bedingt zutrifft, auch wenn sie in „Mock duck“ einen Drum’n’Bass-Rhythmus anschlagen und überhaupt sehr viel mit Elementen der Dance-Musik herumspielen. So richtig tanzbar sind nur einige Songs, aber das ist auch gar nicht so schlimm, weil die durchweg reinen Instrumentals tatsächlich alle einen sehr coolen Groove haben, ohne dass die Band dafür auf Samples oder elektronische Hilfsmittel zurückgreifen müsste. Und Mitwippen ist ja auch schon was.
„Dzing“ beginnt sehr viel versprechend, kommt mit Latin-Einflüssen, schade nur, dass die Bratgitarre gegen Ende, wie in einigen anderen Stücken auch, für meinen Geschmack etwas zu gnadenlos über den vorher sehr angenehmen Teppich bügelt.
Die Songs „EKI“ und „Tryka“ sind dafür eher ambient und „in the house of the golden legged-girl“ ist mein Favorit auf dieser Platte mit seiner Mischung aus Easy Listening- und French-House-Einflüssen, bis das lockere „Swing low“ (nein, nicht DAS „Swing low“) schließlich dieses Album beschließt.
Ein interessantes Album einer guten Band, die sich meiner Ansicht nach noch weitaus mehr trauen sollte. Denn bei all den guten Ideen und Ansätzen weiß sie dann leider oft nicht, ob sie nicht vielleicht doch besser eine Rockband bleiben soll.
1000-Ohren-Test sagt:
Richard Redwak, 20: Schöne stimmige Gitarren, weite Klänge. Gutes Zusammenspiel der Instrumente, fette Rhythmen. Ruhig, aber trotzdem nicht langweilig. Etwas housig. (7)
Katrin Neubauer, 26: Würde ich nicht kaufen. (3)