Erinnert sich noch jemand an ADAM WEST? Nein – nicht der Batman-Darsteller aus den 60ern. Die Schweinerock-Band, die Ende der 90er/Anfang der 2000er ihr Unwesen getrieben hat. Wenn ja: sehr gut. Wenn nicht: unbedingt mal reinhören! Oder einfach direkt das neue Album von BLACK MAGIC SIX auflegen, denn was da zu Beginn von „Black cloud descending“ aus den Boxen dröhnt, klingt verdächtig nach den Herren aus Washington, D.C., auch wenn wir es hier mit einem finnischen Power-Duo zu tun haben.
Als „dark, primal rock energy“ beschreibt ihr Label (Svart Records) das, was die beiden Herren da abliefern. Kann man so stehen lassen: Die ersten drei Songs bedienen den erwähnten ADAM WEST-Gedächtnis-Sound: MC5 mit Fuzz, viel Verzerrung und einer ordentlichen Prise Heaviness. Ab Song Vier – „Werewolf of Istanbul“ (tatsächlich auch mein persönliches Album-Highlight) – wird es dann aber eher bluesig-bedrohlich statt schweinerockig.
Der Sound bewegt sich auf den restlichen sechs Songs irgendwo zwischen einer gefährlichen Version der WHITE STRIPES und zurückgenommen instrumentierten URBAN VOODOO MACHINE. Zwischendurch blitzen dann auch immer mal wieder ADAM WEST mit angezogener Handbremse auf.
Der Promo-Zettel beschreibt das als „rau, schroff und ungeschliffen“. Das stimmt soweit – und macht beim Hören eine Menge Spaß; mit einem kleinen bisschen Grusel-Faktor zwischendrin.