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SPARROW AND THE WORKSHOP – Murderopolis

Eine Irin, ein Schotte und ein Waliser. Und das soll gut gehen? Oh, ja. SPARROW AND THE WORKSHOP beweisen es. Irgendwie Sixties wie JANIS JOPLIN und trotzdem erkennbar up to date. Sängerin Jill bringt eine hypnotische Note in die vertrackte Musik, die die beiden Herren da fabrizieren und lässt einen von ausschweifenden Partys und einsamen Abenden gleichzeitig träumen. Mit der Macht der BREEDERS, der Verschrobenheit von eben Janis und dem Tiefgang von den COCTEAU TWINS schlagen SPARROW AND THE WORKSHOP eine Bresche in die Phalanx an ausgelutschten Folkrockern und bahnen sich ihren eigenen, sehr eigenen Weg. Effekte sind ihnen genauso wenig fremd wie die ganz großen Gefühle. Und so wirken sie mit dem, was sie tun, stets überzeugend und authentisch, denn hier wird Musik noch gelebt und auch für das eigene Weiterleben benötigt. So kann man „Murderopolis“ durchaus als ein Elixier zu sich nehmen, das einen über den Tag rettet, denn man findet immer einen Song unter den elf, der einem in der augenblicklichen Situation Unterstützung bietet. Die Lieder helfen sowohl bei Liebeskummer als auch in puren Wutsituationen, mit jedem verbindet man sehr schnell Gefühle und lässt diese wirken. Was die Qualität der Platte ausmacht, ist neben dem exzellenten Zusammenspiel insbesondere die markante, eigenartig-klare Stimme von Jill O´Sullivan, die jeder Textzeile ein eigenes Leben einhaucht und sich dann genüsslich anschaut, was sie da soeben geschaffen hat. Sicherlich könnte man die Musik von SPARROW AND THE WORKSHOP als Intellektuellen-Musik abtun, aber wer nicht bereit ist, sich auch einmal mit etwas anderem als „Top of the pops“ zu beschäftigen, hat es gar nicht verdient, diese Band zu hören.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.