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EIGHT PIECE BOX – Mezcal religion

Der Name TEX MORTON sollte hoffentlich allen subkulturell Rock’n’Roll-Begeisterten geläufig sein, hat der gute Herr doch mit seiner Gitarre (zumindest zeitweise) den Sound von u.a. SUNNY DOMESTOZS, MAD SIN, FRANTIC FLINTSTONES, DIE SUURBIERS und KAMIKAZE QUEENS geprägt.
Die umtriebige Art des Herrn MORTON kommt mir bisweilen wie ein Pendant zum eher mainstreamigen GÖTZ ALSMANN (der passenderweise damals das erste SUNNY DOMESTOZS-Album produziert hat) vor; aber ich schweife ab…
EIGHT PIECE BOX ist also nun die neue Band des Herrn Morton aus Berlin. Zusammen mit Matthias Wyder (Kontrabass; ebenfalls Berlin) sowie Pat Benoit (Gesang) und Freddy Bürgin (Steh-Drums) aus der Schweiz schickt sich die Achse Berlin-Biel an, rohen Rock’n’Roll fingerlickin‘ good unters Volk zu bringen. Und das mit Erfolg!
Die A-Seite der hier vorliegenden Debüt-7″ beginnt mit einem ungestümen Rock’n’Roll Riff à la JOHNNY BURNETTE: Energiegeladen und straight in your face. Der latent an P. PAUL FENECH erinnernde Gesang gibt dem Ganzen eine herrlich rotzig-rohe Punk-Attitüde, die auf ein kurzes Drum-Solo folgende Slide-Gitarre macht einen kurzen Abstecher Richtung Country: Hell Yeah! This is Rawk’n’Roll!
Auf der B-Seite „Southern dream“ geht es dann erst einmal etwas gemächlicher zu, orchestriert mit einer Bläser-Sektion. Leider, leider gibt es hier nur eine kleine Schwachstelle: den Gesang. Irgendwie zündet der für mich in diesem Kontext nicht so richtig. Entweder hätte hier eine etwas croonendere Intonation gut getan – oder aber direkt das Gegenteil und ein raubeinig-räudiges Timbre im Stile von DEMENTED ARE GOs Sparky. Aber so hängt er irgendwie zwischen allen Stühlen. Das herrlich twangy Gitarrensolo gegen Mitte des Songs entschädigt dafür aber wieder. (Und je häufiger ich den Song höre, desto besser passt dann doch wieder alles zusammen.)
Leider nur digital gibt es dann noch einen dritten Song zu hören: Die Country-Nummer „Misanthrope“, bei der dann wieder alles wie aus einem Guss klingt.
Die Single macht auf jeden Fall Lust auf mehr, und ich hoffe sehr, die Berliner und Bieler Rock’nRoll Aficionados bald mal live sehen zu können. Darauf jetzt erstmal einen Mezcal. ¡Salud!

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