(Musik-)Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Tatsache, dass das letzte BITUME-Album „Gut im Trend“ von einem anderen Schreiber unseres Fanzines ziemlich verrissen wurde, während es zeitgleich bei mir den einen oder anderen kleinen Begeisterungssturm ausgelöst hat. Ziemlich genau zweieinhalb Jahre später kommt nun mit „Lolch“ das mittlerweile fünfte Album der Oldenburger in die Läden, und erneut schafft es die Band, mich vom ersten Lied an zu überzeugen. Was BITUME für mich auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, einerseits richtig kraftvolle Songs zu schreiben, zugleich ein perfektes Gespür für eingängige Melodien an den Tag zu legen und dabei auch noch Texte zu verfassen, die zwar sehr gut formuliert, aber keineswegs zu verkopft sind. Diese Faktoren ergeben zusammengenommen unglaublich mitreißende, leicht melancholische Punkrock-Songs wie „Melodram & Sockenschuss“, „Paul“, „Komisch irgendwie“ oder das indierockige „Einer von vielen“ – allesamt Hits die spätestens bei ihren hymnenartigen Refrain-Hooklines zünden. Nur schade, dass ihnen ihre Labelkollegen PASCOW den Titel des „besten deutschsprachigen Punkrock-Albums“ bereits vorletzte Woche vor der Nase weggeschnappt haben…
P.S.: Das Album erscheint ausschließlich als Vinyl-LP mit zusätzlich beiliegender CD-Version. Vermarktungstechnisch sicherlich etwas gewagt, aber dafür ein klares Statement zum Erhalt der guten, alten Schallplatte. Schönes Ding.